Häufige Fragen
zur Mammographie
Sicher hat Ihr Radiologe oder auch Ihr behandelnder Arzt Ihnen schon viel über die Untersuchung erklärt. Doch manchmal gibt es ungeklärte Fragen, die Ihnen nach der ganzen Aufregung erst später einfallen. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt.
Die Röntgen - Mammographie ist die Untersuchung der Wahl für das Aufsuchen von Kalk, besonders von sogenanntem Mikrokalk als Tumorerkennungszeichen. Wenn keine starke Verhärtung des Drüsengewebes (Mastopathie) vorliegt, kann die Mammographie auch sehr gut Tumoren des Brustdrüsengewebes direkt zeigen. Je dichter aber das Drüsengewebe wird, desto unzuverlässiger wird die Mammographie.
Die Magnetresonanztomographie (MRT oder Kernspintomographie) wird von dem dichten Drüsengewebe erheblich weniger gestört. Sie zeigt vor allem einen ganz anderen Aspekt als die Mammographie. Während diese zeigen kann, ob ein Knoten dichter ist, als das normale Gewebe, was ein Hinweis auf Bösartigkeit ist, kann die Magnetresonanztomographie zeigen, wie ein Knoten Kontrastmittel aufnimmt und damit wertvolle Informationen über die Bösartigkeit oder Gutartigkeit eines Knotens geben.
Beide Methoden (Mammographie und Magnetresonanztomographie) erlauben die Konturenbeurteilung eines Knotens, was ebenfalls Rückschlüsse auf die Gut- oder Bösartigkeit zulässt.
100 %ige Sicherheit kann keine der Methoden bringen, aber alle Methoden zusammen bringen das höchstmögliche Maß an Sicherheit.
Um eine optimale Abbildung der Brust mit möglichst wenig Strahlenbelastung zu erreichen, wird die Brust im Röntgengerät etwas flachgedrückt (komprimiert). Dieses kann als unangenehm empfunden werden. Am besten sollte die Untersuchung unmittelbar nach der Monatsregel durchgeführt werden, da die Brust zu diesem Zeitpunkt am unempfindlichsten ist. Verletzungen der Brust können so nicht entstehen.
Die Untersuchung der Brust wird empfohlen, wenn die Frau einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet hat. Ebenso bei Schmerzen, ungewöhnlichen Hautveränderungen, Ausfluss aus der Brustwarze oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle. Auch wenn ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, z.B. durch eine andere schon bestehende Krebserkrankung oder durch familiäre Vorbelastung besteht, sollte über eine Diagnostik nachgedacht werden. In diesen Fällen sollte die Frau mit ihrem Arzt besprechen, ab wann und wie oft eine Mammographie durchgeführt werden soll.
Da das Brustkrebsrisiko mit zunehmendem Alter zunimmt, empfehlen viele Mediziner auch gesunden Frauen die Mammographie als Vorsorge-Maßnahme. Für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren wird derzeit bundesweit eine kostenlose Brustkrebsfrüherkennung (Mammographie-Screening) eingeführt, bei der sie alle zwei Jahre zu einer Mammographie eingeladen werden. Viele Mediziner sind der Meinung, dass die Altersgrenze von 50 Jahren zu hoch ist und auch schon jüngere gesunde Frauen regelmäßig zur Mammographie gehen sollten.
Die Mammographie wird – unabhängig vom Lebensalter – immer dann von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt, wenn ein unklarer Tastbefund der Brust vorliegt. Sie erhalten dann vom behandelnden Arzt (Gynäkologe, Hausarzt, ...) eine Überweisung zur Mammographie. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden ab 2007 im Rahmen des Mammographie-Screenings zu einer für sie kostenlosen Mammographie eingeladen.
Die wichtigste Frage für eine Frau vor der Mammographie lautet: „Wo finde ich einen guten Arzt?" Da es bis heute kein verlässliches Gütesiegel für die Qualität der entsprechenden Einrichtungen gibt, muss die Frau sich die erforderlichen Informationen selbst beschaffen. Wichtige Ansprechpartner sind hierfür der Gynäkologe oder der Hausarzt.
Folgende Fragen sollten Sie dem zuweisenden Arzt bzw. dem Radiologen stellen:
- Wieviele Mammographien werden in der Praxis jährlich durchgeführt?
- Werden die Mammographien in der Praxis noch durch einen anderen Radiologen befundet (Doppelbefundung)?
- Hat sich der Arzt auf Mammographie spezialisiert und besucht regelmäßig entsprechende Fortbildungsveranstaltungen?
- Ist das Mammographiegerät nicht zu alt?
Das Mammographie-Screening für Frauen von 50-69 Jahren findet in eigens dafür ausgewählten, zertifizierten Praxen statt, die technisch und personell hohen Qualitätsanforderungen genügen müssen. Ihre wohnortnahe Mammographie-Einheit finden Sie hier (Mammographie-Screening in Ihrer Region)
Die Aussagesicherheit von mammographischen Aufnahmen hängt sehr stark von der Beschaffenheit, dem Aufbau und der Gewebedichte der Brust ab. Daneben spielen die Erfahrung und das Können des befundenden Arztes eine große Rolle. 10 bis 20 % der bösartigen Tumore werden nicht erkannt. Außerdem gibt es knapp 10 % Befunde, die sich in der folgenden Abklärungsdiagnostik als falsch-bösartig erweisen.
Natürlich kann man Krebs nie mit letzter Sicherheit ausschließen. Ob man sich auf gutartige Befunde verlassen kann, hängt davon ab, welche Untersuchungen gemacht wurden und vor allem von wem. Auf die Kombination von ärztlicher Untersuchung, Mammographie und Sonographie kann man sich gut verlassen, wenn alle drei Befunde unauffällig sind.
Für die Routine Mammographie gilt ab dem 50. Lebensjahr alle 2 Jahre. Die Selbstuntersuchung sollte, unabhängig vom Alter, alle 2 Monate, nach der Periode durchgeführt werden. Die ärztliche Untersuchung mit Sonographie ist etwa jährlich zu empfehlen.
Es handelt sich bei BI-RADS (Breast-Imaging-Reporting-and-Data-System) um eine subjektive Einstufung des mammogaphischen Befundes in 6 bewertende Kategorien. Durch die Kategorisierung wird durch den Untersucher einerseits eine Abschätzung des Karzinomrisikos vorgenommen, andererseits leitet sich aus ihr das weitere Procedere ab. Die Systematik unterscheidet zwischen Herdbefunden, Verkalkungen, Architekturstörungen und speziellen Befunden wie z.B. Asymmetrie des Drüsengewebes oder Lymphknoten in der Brust.
Im Folgenden werden die BI-RADS Kategorien streng verkürzt dargestellt: Kategorie 0: Unvollständige DiagnostikKategorie 1: Kein krankhafter BefundKategorie 2: Sicher benigner Befund (benigne = nicht bösartig)Kategorie 3: Wahrscheinlich benigner Befund, Kontrollen erforderlichKategorie 4: Unklarer wahrscheinlich maligner Befund (maligne = bösartig)
Bei einer Untersuchung der weiblichen Brust mit Röntgenstrahlung, der sogenannten Mammographie, ist ein Zusammenhang zwischen der Entstehung von Brustkrebs und der Mammographie bisher nicht nachgewiesen worden. Wie bei jeder Strahlung besteht aber auch bei der Mammographie ein theoretisches Risiko. Demgegenüber steht allerdings eine deutlich verbesserte Heilungschance bei der frühzeitigen Erkennung eines Brustkrebs. Diese Nutzen-Risiko Abwägung ist bei Ihrer Überweisung schon durchgeführt worden und wird durch den fachkundigen Radiologen durch die Stellung der rechtfertigenden Indikation überprüft. Laut den Leitlinien Brustkrebs Früherkennung Deutschland empfiehlt man die Durchführung einer mammographischen Untersuchung ohne Vorliegen von Symptomen:
- auf jeden Fall zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, da für diese Altersgruppe der größte Benefit (Nutzen-Risiko Abwägung) beschrieben wird,
- in 2 Ebenen in Kombination mit einer ärztlich-klinischen Untersuchung,
- in Untersuchungsintervallen von längstens 24 Monaten
- unter Sicherung der technischen und der Befundungsqualität.
Studien aus 2003 zeigen, dass eine Wirksamkeit der Früherkennungsmammographie für Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, neuerdings auch zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, aber auch nach dem 70. Lebensjahr anzunehmen ist.
Der technischen Qualitätssicherung werden die Europäischen Leitlinien zugrunde gelegt. Die Wirkungen körpereigener und zugeführter Hormone sind bei Durchführung und Befundung diagnostischer Maßnahmen zu berücksichtigen.
Selbstverständlich wird bei einem unklaren Tastbefund, Beschwerden oder einer familiären Vorgeschichte für Brustkrebs individuell entschieden - man kann dann von dieser Regel abweichen.